Balkonblumen in der Kiste: Wie Sie eine kleine Pflanzenwelt für Bienen und Hummeln schaffen

Bienen - Wildbienen - Imkern
Hummeln lieben Löwenmäulchenals Trachtpflanze auf dem Balkon! Pin it

Insekten wird das Leben nicht immer leicht gemacht, dabei spielen sie aber eine sehr wichtige Rolle im Ökosystem und erledigen ihren Job vorbildlich. Das Bestäuben durch Insekten, vor allem aber durch die Bienen, führt jedes Jahr zu beträchtlichen Ernteergebnissen. Durch den Eingriff des Menschen in die Natur kam es in den letzten Jahrzehnten allerdings zu einem vermehrten Zahlenrückgang in den Stämmen. Vor allem das Bienensterben machte Schlagzeilen: Die wichtigen Helferlein beim Blütenbestäuben fehlen immer mehr. Um Gutes für die Bienen und Hummeln zu tun, können Sie auf Ihrem eigenen Balkon Blumen in einer Kiste anpflanzen.

Bienen und Hummeln: warum sie so wichtig sind

Um Sie voll und ganz von der Nützlichkeit von Balkonblumen zu überzeugen, wollen wir Ihnen kurz umreißen, welch umfassende Aufgaben (Wild-)Bienen und Hummeln leisten. Vielen ist dabei gar nicht bewusst, dass ohne diese Arbeit ein langfristiges menschliches Leben auf unserem noch so wunderschönen, blauen Planeten gar nicht möglich wäre.

Die fleißigen Bienen

Fleißig wie eine Biene sein – dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Kaum eine Insektenfamilie scheint einen so perfekt durchorganisierten Alltag zu haben. Bei ihrer Nahrungssuche sorgen die Bienen für die Aufrechterhaltung des Ökosystems. Bienen brauchen den Nektar, um zu Überleben und Pflanzen brauchen einen Bestäuber, um sich vermehren zu können. 80 % aller Pflanzen werden nur von der Honigbiene, auch apis mellifera genannt, bestäubt.

Der Nektar ist ein zuckriges, flüssiges Sekret, das durch die Nektardrüsen der Blüten ausgebracht wird. Fructose (= Fruchtzucker), Glucose (= Traubenzucker) und Saccharose (= Rohrzucker) sind die drei Hauptzucker, die im Nektar vorkommen. Neben den Zuckern und Wasser kommen im Nektar auch Aromastoffe, Mineralstoffe und andere Inhaltsstoffe wie Vitamine und Aminosäuren vor. Die Zucker entstehen in der Pflanze durch die Photosynthese, werden umgewandelt und in den Siebröhren der Pflanzen transportiert, um in besonderen Organen gespeichert zu werden. Auch die Nektardrüsen werden mit Siebröhrensaft versorgt. Siehe auch hier!

Die Bienen sammeln den Nektar für den Energiebedarf des Bienenvolkes. Der Nektar wird mit dem Rüssel von der Biene aufgesaugt. Bereits beim Aufsaugen speichelt die Biene Sekrete aus den Speicheldrüsen – insbesondere den Futtersaftdrüsen (Hypopharynxdrüsen) – den Rohstoffen zu. Der Tropfen passiert die Speiseröhre und gelangt in die Honigblase. Dieser Sozialmagen dient als Transportorgan (pro Flug ca. 30 mg).

Der eingetragene Nektar, weist noch einen zu hohen Wassergehalt auf, der verringert werden muss (Reifungsprozess). Die heimkehrende Sammelbiene gibt ihren Honigblaseninhalt an eine andere Biene ab. Bei der Verarbeitung des Nektartropfens im Bienenstock durch unzählige Bienen wird Wasser entzogen (Trocknung) und bieneneigene Sekrete werden zugesetzt. Bei den Sekreten handelt es sich insbesondere um Enzyme aus der Futtersaftdrüse, die vor allem das ursprüngliche Zuckerspektrum der Rohstoffe umwandeln. Das Ergebnis der Honigreifung ist: Entzug von Wasser; Zunahme von Enzymen.

Anders die Hummeln!

Hummeln im Schlechtwetterflug

Dass Hummeln nicht aus Zucker sind, beweist ihre tägliche Arbeit: Im Gegensatz zu den Bienen fliegen Hummeln auch bei schlechtem Wetter Blüten an, um die eigenen Nahrungsvorräte zu sichern. Beim Rundflug sammeln sie sehr viele Pollen und sorgen so für eine optimale Bestäubung, das alles allerdings ein wenig langsamer als die Bienen. 20 % aller Pflanzen werden unter anderem von Hummeln bestäubt.

Bereits Albert Einstein vermutete im vorigen Jahrhundert, dass bei einem Aussterben der Bienen die Menschen nur noch vier Jahre zu Leben hätten. Grund genug also, um endlich was Gutes für die fleißigen Tierchen zu tun! Jeder Einzelne kann die Bienen und Hummeln vor dem Sterben bewahren – wie Sie das machen, erklären wir Ihnen jetzt.

Ganz wichtig: Die Wildbienen!

Über 500 Wildbienenarten gibt es. Anders als die Honigbienen leben die meisten Wildbienen nicht in größeren sozialen Einheiten, sondern als Einzelgänger. Sie werden deswegen auch als Solitärbienen oder Einsiedlerbienen bezeichnet. Mehr als 400 Arten bauen ihre Nester eigenständig, 135 Arten parasitieren an anderen Wildbienenarten und sparen sich das eigene Nest. 75 Prozent aller Wildbienenarten nisten im Boden, der Rest sucht sich Pflanzenhalme oder nutzt Fraßgänge von Käfern im Holz. Die Holzbiene bohrt sich eigene Löcher in Totholz und einige Hummeln nutzen Baumhöhlen, um dort ihre kleinen Staaten zu gründen.

Die kleinsten Wildbienen in Deutschland sind nur 4 Millimeter groß (Sand-Steppenbiene), andere Arten haben eine Größe von bis zu drei Zentimetern. Ebenso wie die Honigbienen haben Wildbienen eine große Bedeutung als Bestäuber von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen. Erst in der „Zusammenarbeit“ von wilden Insekten, darunter vor allem auch Wildbienen, und Honigbienen werden die besten Bestäubungsleistungen erreicht. (Mehr dazu bei Welt.de, dem Tagesspiegel und dem Deutschlandfunk.) Wildbienen müssen keinen großen Honigvorrat verteidigen und haben deshalb nur einen sehr kleinen Stachel, der nicht durch die menschliche Haut stechen kann.

Das Pflanzenparadies am eigenen Balkon

Egal ob durch frische Kräuter oder wegen der Farb- und Duftpracht der wunderschönen Balkonblumen – Mit wenig Aufwand und Geld lassen sich beide Varianten umsetzten und können für das Überleben von hunderten von Bienen sorgen.

Oft und gerne dazu auch passend das Bienen- oder Insektenhotel. Hier gilt es allerdings sich zu informieren. Klassische Insektenhotels aus dem Baumarkt sind grundsätzlich nur schändlicher Müll, der dem Verbraucher Geld aus der Tasche zieht. Hierzu werden wir uns hier bei Balkon-Garten.com in nächster Zeit noch intensiver auseinandersetzen, also bleib uns gewogen.

Unser Tipp: Kräuterkisterl anlegen!

Was gibt es Besseres, als seine Pasta mit frischen Kräutern zu garnieren oder den Salat mit Schnittlauch, Petersilie oder Sauerampfer aufzupeppen? Es ist kaum zu glauben, aber in den Sommermonaten fühlen sich die Kräuter auf den heimischen Balkonen und Terrassen besonders wohl – ganz zur Freude der Bienen und Hummeln. So können Sie den praktischen Effekt für Ihre Küche gleich mit einer guten Tat verbinden.

Viele Kräuter können überwintern und Sie und die fliegenden Brummer auf Ihrem Balkon freuen sich über Jahre daran: Lavendel, Thymian, Dost, Bohnenkraut, Salbei, Pfefferminze oder Schnittlauch – die Kräuter der Lippenblütler geben den Bienen ausreichend Nektar und Pollen, die sie zum Leben brauchen. Wenn Sie eine Möglichkeit haben, die Kräuterkiste im Winter im Inneren aufzustellen, dann müssen Sie auch im Winter nicht auf die frischen Extras in der Küche verzichten. Ein Pflanzenlicht für das Kräuterbeet kann in den kalten Monaten für ideale Bedingungen in der Wohnung sorgen.

Ich persönlich habe mich nach ein paar wenigen Tests auf die Plug&Play LED-Pflanzenlampen von ProEmit eingeschossen. Ich bin auf die Firma über den Beitrag „Welche LED-Panels für den Indoor-Garten?“ gestoßen. Das hat mich angelockt, und mittlerweile glaube ich damit eine sehr gute Wahl getroffen zu haben. UND sie sind auch noch made in Germany, unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten mir schwer sympathisch. Klar, billig sind sie nicht, aber ich persönlich habe es auch nicht mit billig, sondern wenn dann mit günstig bzw. einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Und das ist für mich hier gegeben, denn Argumente wie

  • weniger Stromverbrauch, mehr Ertrag
  • weniger Wärmeentwicklung bei gleichem Output
  • passiv gekühlt für einen lautlosen Betrieb
  • stufenlos während des Betriebes dimmbar
  • 60.000+ Stunden Laufzeit

waren für mich ganz klare Argumente.

Aber weiter im Text ?

Das perfekte Pflanzenparadies für die Bienen

Mit kleinem Budget und wenig Aufwand lässt sich sehr schnell ein schönes Pflanzenparadies am Balkon für Bienen zaubern. Man muss nur wissen, welche Blumen bei den fleißigsten aller Insekten beliebt sind. Generell gilt: Pflanzen mit offenen Blüten sind sehr bienenfreundlich. Wie jedes Lebewesen bevorzugen aber auch Bienen bestimmte Nahrung besonders. Dazu gehört beispielsweise Sommerflieder, Braunelle, Kugeldistel oder Löwenzahn.

Auch Wildblumenmischungen sehen in einer alten Holzkiste nicht nur großartig aus, sondern werden zum richtigen Paradies für die Biene! Durch die Duftvielfalt der verschiedenen Sorten und die bunten Farben der Blüten werden die Tierchen besonders angezogen.

Eine schöne Blumenkiste für die Hummel

Die dunkle Blaunessel kann man eigentlich als DIE Hummelpflanze bezeichnen, weil sie überdurchschnittlich viel Nektar liefert und die Hummeln wie magisch anzieht. Außerdem sieht die Pflanze am Balkon richtig gut aus, denn die blau und violett wachsenden Blüten schimmern auf wundervolle Art und Weise im Sonnenschein. Auch die Blütezeit ist relativ lang, von Juli bis in den späten September hinein wird die Blaunessel von den Hummeln angeflogen.

Wer es noch bunter und farbenfroher haben will, der kann Sonnenbraut in eine Kiste pflanzen. Pollen aber auch Nektar werden über einen Zeitraum von 3 Monaten (Juli bis September) zur Verfügung gestellt. Die Sonnenbraut blüht gelb und hat rote Pigmente in den Blüten. Sie gilt als winterhart und sorgt so auch im nächsten Jahr für Freude bei Ihnen und den Hummeln!

Beim Anlegen der Blumen- und Kräuterkiste sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie einen organischen Dünger verwenden, Kompost eignet sich am besten. Bei der Blumenerde sollten Sie darauf achten, dass kein Torfanteil enthalten ist, erkundigen Sie sich direkt beim Kauf im Fachgeschäft. Generell gilt: Keine Chemie! Sämtliche Pflanzenschutzmittel sind pures Gift für alle Insekten und Nützlinge! Und by the way: Müll vermeiden ist einfach als gedacht!

Also, legt los und gebt den Bienen, vor allen den zahlreichen Wildbienen, eine Möglichkeit zu überleben! Und wie gesagt, vergesst passendes Wildbienenhotel auf dem Balkon oder Garten nicht, mehr dazu demnächst hier!

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